Stellungnahme zu den Sparmassnahmen von «Substance 2030» in der Kultur

Der Gemeinderat sieht vor, mit den Sparmassnahmen, die mit «Substance 2030» einhergehen, auch bei der Kultur zu sparen. Während die Beiträge für diverse kulturelle Veranstaltungen gekürzt oder gestrichen werden, sollen auch die «Beiträge für künstlerisches Schaffen» um 200’000 Franken gekürzt werden.

Wir von der Kulturkommission der Stadt Biel/Bienne sind besorgt, weil damit, gerade auch junge, Künstler:innen, die bereits prekäre Arbeitsbedingungen aushalten, noch stärker betroffen werden. Als Expert:innen, welche die verschiedenen Sparten des künstlerischen Schaffens repräsentieren, prüfen wir Eingaben zu Werkbeiträgen und zur Unterstützung bei der Verbreitung. Ausserdem empfehlen wir dem Gemeinderat potenzielle Kandidat:innen für den Kulturpreis und die Ehrung für kulturelle
Verdienste.

Die Sparmassnahme führt zur Streichung der Karriere- und Nachwuchsförderung und zu einer starken Kürzung der Produktions- und Verbreitungsbeiträge. Damit geht auch die Unterstützung durch weitere öffentliche Geldgeber verloren oder wird entsprechend reduziert (Subsidiaritätsprinzip).

Die Kultur und im Speziellen die Künstler:innen haben einen hohen Preis während der Corona-Zeit bezahlt: Sie mussten auf einen Grossteil ihrer Auftritte verzichten und haben Aufträge verloren. Gleichzeitig haben sie ihre Widerstandsfähigkeit und Hartnäckigkeit unter Beweis gestellt. Die Situation hat sich bis heute nicht erholt. Und die Sparmassnahmen werden diese Künstler:innen umso härter treffen. Wenn sie «verstummen», ist die kulturelle Vielfalt von Biel/Bienne, der offenen, lebendigen und zweisprachigen Stadt, bedroht.

Kulturkommission:
Chri Frautschi
Adrian Guerne
Nathalie Imhof
Irène Kost
Tina Messer
Béatrice Schmidt
Juan Diaz
Christian Pauli
Céline Roduit